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Deutschland: Gegenbewegung zu "Geiz ist geil"
04.10.2004 – An einer Diskussionsveranstaltung in München wurde eine Gegenbewegung zur Mentalität "Geiz ist geil" gefordert.
(lid) – An einer Diskussionsveranstaltung in München wurde eine Gegenbewegung zur Mentalität "Geiz ist geil" gefordert. Der Pressedienst Agra-Europe zitiert den Soziologen Walter Sehrer, in keinem anderen Land stehe der Preis von Lebensmitteln derart im Vordergrund wie in Deutschland. Die Aufsichtsratsvorsitzende der Edeka Handelsgesellschaft in Südbayern, Angela Steinberger, habe dem zugestimmt und eine Gegenbewegung angeregt. Der Präsident des Deutschen und des Bayrischen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, unterstrich, die Landwirte gingen einen guten Weg, indem sie aufzeigten, wie sie Lebensmittel produzierten und auf die Konsumenten zugingen. Er wünschte sich, dass mehr über die Lebensmittelqualität als über den Preis geredet werde, wie dies in andern europäischen Ländern bereits heute der Fall sei. Am guten Image der deutschen Produkte müsse gefeilt und zusammen mit dem Lebensmittelhandel der Mehrwert der Lebensmittel gesteigert werden. Gleichzeitig sei es notwendig, die Anbieterseite zu stärken, indem mehr Möglichkeiten einer gemeinsamen Vermarktung umgesetzt werden könnten. Anlässlich der Diskussionsrunde wurde dazu ein erfolgreiches Beispiel präsentiert. Ein Biolandwirt und Bäcker hatte in der Umgebung von Rosenheim die Einrichtung eines so genannten "regionalen Regals" initiiert. Über die Nähe der Produkte werde Vertrauen geschaffen, das einen höheren Preis rechtfertige, hiess es.
