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Digitalisierung der Landtechnik prägt Agrama 2016
24.11.2016 – (lid.ch) - Die grösste Schweizer Landtechnikmesse lädt vom 24. bis 28. November 2016 nach Bern ein. 260 Firmen stellen ihre Produkte und Dienstleistungen aus. Die Ausstellungsfläche ist mit rund 59 000 m² erneut gewachsen.
Die vom Schweizerischen Landmaschinen-Verband (SLV) organisierte Agrama findet alle 2 Jahre statt. Sie ist Branchentreffpunkt und wichtigste Informationsplattform für Investitionsentscheide der Schweizer Landwirte. Christian Stähli, Agrama-Präsident, erwartet über 50'000 Besucher und gute Geschäfte. Er sagte: "Wenn die Landwirtschaft Schnupfen hat, hat die Landtechnikbranche eine schwere Grippe."
Nationalrat Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbands, wies in seinem Referat an der Eröffnungsfeier darauf hin, dass sich die Landmaschinenbranche dank viel Innovationskraft in den letzten Jahren stark gewandelt habe. Neben einer vielfältigen Mechanisierung seien die Bauern aber auch auf eine gute, zuverlässige Beratung sowie eine allzeitige Servicebereitschaft angewiesen.
Jürg Minger, Präsident des SLV, ging in seiner Eröffnungsansprache in erster Linie auf die Digitalisierung in der Landwirtschaft ein. Gerade in der Telekommunikation könne man gut beobachten, wie rasant die technische Entwicklung und die Digitalisierung in letzter Zeit vorangeschritten seien, so Minger. Diese Entwicklung sei nicht überraschend, sondern einer der langjährigen, aktuellen Megatrends. Vernetzung und Digitalisierung, neue Arbeitswelten und eine zunehmende Bedeutung der Nachhaltigkeit würden die Menschen im 21. Jahrhundert noch länger beschäftigen.
Vor diesem Hintergrund sei auch die Digitalisierung in der Landwirtschaft zu sehen: Im Stall hätten Melkroboter und Sonden bereits Einzug gehalten und auch bei der Feldarbeit würden in Zukunft vermehrt Drohnen und Roboter die Arbeit übernehmen. Neben der "intelligenten Küche" werde es durch eine Vernetzung von Daten und Geräten bald auch den intelligenten Landwirtschaftsbetrieb geben. An autonom arbeitenden Landmaschinen werde derzeit überall auf der Welt mit Hochdruck geforscht.
Diese Entwicklung dürfe allerdings nicht als Risiko gesehen werden, im Gegenteil, so Minger: "Präzise Informationen über landwirtschaftliche Nutzflächen und Klimadaten werden zu einem noch schonenderen Einsatz von Ressourcen und zu einer noch höheren Produktivität führen". Dies senke auf lange Sicht die Produktionskosten in der Landwirtschaft und nutze der Umwelt.
Ohnehin sei eine Produktivitätssteigerung durch Smart Farming in Zukunft nötig, da trotz begrenzt zur Verfügung stehender Fläche und bei zunehmend schwierigen klimatischen Bedingungen weltweit immer mehr Menschen - im Jahr 2050 voraussichtlich bereits 9 Milliarden - ernährt werden müssten. Landwirte, davon ist Minger überzeugt, werde es aber auch in Zukunft geben und brauchen. Sie führten ihre Betriebe einfach über elektronische Hilfsmittel.
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