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Grüne Woche: Auch die Schweiz ist vor Ort
21.01.2011 – (lid) – Zum 13. Mal präsentiert sich die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft an der Grünen Woche in Berlin. An einem Mediengespräch am Freitag stand die nachhaltige Schweizer Landwirtschaft im Mittelpunkt.
Auf einer Fläche von über 800 Quadratmetern präsentiert die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft ein vielfältiges Angebot an Spezialitäten. Dazu gehört eine breite Palette an Käse wie Appenzeller, Emmentaler, Gruyère oder Tilsiter. Beworben werden aber auch agrotouristische Angebote. Urs Schneider, stellvertretender Direktor des Schweizerischen Bauernverbandes, wies darauf hin, dass erstmals seit langem kein Kanton oder keine Region als Gast dabei ist. Denn nachdem sich bereits zahlreiche Kantone präsentiert hätten, sollen in Zukunft vermehrt produktebezogene Sonderschauen gezeigt werden. Eine davon ist der nachhaltigen Schokoladenproduktion gewidmet. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt des SBV und Nestlé. Am Beispiel der Schokolade werde gezeigt, wie Nestlé seit über 100 Jahren direkt mit den Bauern im Greyerzerland zusammen arbeitet und Kleinproduzenten in Ecuador dabei unterstützt, ihre Produktivität und ihr Einkommen zu verbessern, erklärte Phlippe Aeschlimann von Nestlé.
Hansjörg Walter, Präsident des Schweizer Bauernverbandes (SBV), verwies auf die grossen Erfolge der Bauern im Bereich Ökologie. 99 Prozent aller Schweizer Landwirtschaftsbetriebe würden die Anforderungen des ökologischen Leistungsnachweises erfüllen. Diese Bauern würden etwa Tiere artgerecht halten, Dünger und Pflanzenschutzmittel gezielt und nur mässig einsetzen. „Wer Schweiz kauft, kauft intakte Natur und glückliche Tiere mit“, erklärte Walter. Gar nicht zufrieden zeigte er sich hingegen mit der bäuerlichen Einkommenssituation. In den letzen Jahren hätten die Landwirte immer weniger verdient. Es bestehe die Gefahr, dass immer mehr Landwirte das Bauern aufgeben und in Branchen wechseln würden, wo bessere Löhne gezahlt würden. Für Walter ist klar: „Ohne einen angemessenen Verdienst gibt es keine nachhaltige Landwirtschaft.“
Gemäss Manfred Bötsch, Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft, habe die Schweizer Agrarpolitik viel zu einer nachhaltigen Schweizer Landwirtschaft sowie zu deutlichen Verbesserungen in den Bereichen Ökologie und Tierwohl beigetragen. Dieser Weg müsse weiterhin gegangen werden. Bötsch plädierte deshalb für eine Weiterentwicklung der Agrarpolitik. Diese müsse eine sichere und wettbewerbsfähige Nahrungsmittelproduktion und –versorgung vorsehen. Ressourcen müssten zukünftig noch effizienter genutzt und nachhaltiger Konsum weiter gefördert werden. Den ländlichen Raum gelte es zu stärken. Besonderen Handlungsbedarf ortete Bötsch beim Schutz des Kulturlandes. In diesem Bereich sei in der Vergangenheit zu wenig unternommen worden.
