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In Frankreich protestieren Viehzüchter mit harten Bandagen
23.07.2015 – (lid) – Die französischen Viehzüchter leiden unter niedrigen Preisen und fordern von den Lebensmittelketten eine faire Entlöhnung.
Der angekündigte millionenschwere Nothilfeplan der französischen Regierung konnte die Proteste der Viehzüchter nicht unterkriegen, schreibt die Nachrichtenagentur SDA. Die Bauern leiden unter den niedrigen Preisen und werfen den Lebensmittelketten Preisdumping vor.
20‘000 Rinder- und Viehzüchtern sowie Milchproduzenten droht die Pleite. Der Kilopreis für Rindfleisch liegt momentan bei 3,70 Euro. Um ein Kilo zu produzieren, benötigt man aber 4,50 Euro.
In Frankreich nimmt der Fleischkonsum ab und wichtige Absatzmärkte wie Italien, Griechenland und Russland sind eingebrochen. Ausserdem sind die Kosten für die Fleisch- und Milchproduktion in Frankreich höher als in anderen europäischen Ländern.
Die französische Regierung hat einen Nothilfeplan angekündigt, der den Betrieben Zahlungsaufschub bei Steuern und anderen Abgaben gewährt. Zudem soll den Viehzüchtern ein Teil der Sozialabgaben erlassen werden. Die Regierung stellt 600 Millionen Euro bereit.
Manchen gehen diese Änderungen nicht weit genug. Die Proteste haben sich von Nordfrankreich ins gesamte Land ausgeweitet. An mehreren Orten blockieren Traktoren Strassen und Autobahnen.
