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Mehr Beiträge für die Kleinen
03.02.2015 – (lid) – Für die Kleinbauern-Vereinigung dürfen kleine und mittelgrosse Betriebe bei der Verteilung der Direktzahlungen nicht zu kurz kommen. Daher schlägt die Organisation eine Abstufung des Basisbeitrags der Versorgungssicherheitsbeiträge bei 10, 20 und 30 Hektaren vor.
Die Kleinbauern-Vereinigung präsentierte an einem Mediengespräch vom 3. Februar 2015 einen Vorschlag zur Anpassung eines Teils der Direktzahlungen, dem Basisbeitrag der Versorgungssicherheitsbeiträge.
Zwei Drittel der Betriebe würden mehr erhalten
Der Basisbeitrag soll neu nicht mehr ab einer Betriebsgrösse von 60 Hektar abgestuft werden, wie es die Agrarpolitik 2014 / 2017 vorsieht, sondern eine Abstufung soll bis zu 30 Hektar eingeführt werden. Ab einer Betriebsgrösse von 30 Hektar gäbe es keine weiteren Basisbeiträge pro Hektar für die Versorgungssicherheit. Eine Neuverteilung der Basisbeiträge würde zwei Drittel aller Schweizer Betriebe zugute kommen, während ein Drittel mit weniger rechnen müsste, so Regina Fuhrer, Präsidentin der Kleinbauern-Vereinigung.
In Zahlen ausgedrückt, würden Betriebe nicht mehr einen Basisbeitrag von 900 Franken pro Hektar erhalten, sondern es fände eine Abstufung bei 10, 20 und 30 Hektar statt. Für die "ersten" 10 Hektar würde ein Basisbeitrag von 1‘351 Franken pro Hektar gutgeschrieben. Die nächsten zehn (Hektar 10 – 20) würden 810 Franken pro Hektar einbringen, die darauf folgenden 10 (Hektar 20 – 30) noch 270 Franken pro Hektar. Gemäss Schätzungen, würden besonders Betriebe mit einer maximalen Grösse von 25 Hektar profitieren und mit dieser Rechnung mehr erhalten als 2014.
Die Neuverteilung verlange eine moderate Änderung
Der Vorschlag stelle keineswegs die gesamte Agrarpolitik 2014/2017 in Frage, welche die Kleinbauern-Vereinigung unterstütze. Er entstand in Reaktion auf die Abschaffung der Einkommens- und Vermögensgrenze und die Abschwächung der Abstufung der Direktzahlungen nach Fläche, welche früher ab 40 Hektar begann und in der AP 2014/2017 neu ab 60 Hektar zum Zuge kommt. Die Bilanz der Direktzahlungen 2014 habe laut Regina Fuhrer gezeigt, das grosse und reiche Bauern übermässig von Direktzahlungen profitiert hätten. Es brauche eine gemässigte, leicht umzusetzende Neuverteilung damit kleine Betriebe weiterhin ihre Leistung erbringen können und für diese entschädigt werden. Denn damit die Unterstützung der Landwirtschaft weiterhin von der Bevölkerung akzeptiert werde, müssten Direktzahlungen den sozialen und ökologischen Aspekten der Landwirtschaft Rechnung tragen – und nicht der Grösse des Betriebes.
Versorgungssicherheitsbeiträge kurz erklärt
Die Versorgungssicherheitsbeiträge sind ein wichtiger Teil der Direktzahlungen. 1,111 Milliarden Franken der insgesamt 2,8 Milliarden Franken gehen auf ihr Konto. Die Beiträge setzen sich aus einem Basisbeitrag, einem Produktionserschwernisbeitrag und einem Beitrag für offene Ackerflächen und Dauerkulturen zusammen.
