Main Content
Nationalrat will Mindestpreis für Zucker garantieren
01.03.2018 – (lid.ch) – Der Nationalrat will der Zuckerbranche helfen und stimmt einer Parlamentarischen Initiative zu, die einen Minimalpreis für Schweizer Zucker sicherstellen will.
Der Nationalrat folgte seiner vorberatenden Kommission und stimmte der Initiative von Bauernverbandsdirektor und FDP-Nationalrat Jacques Bourgeois mit 94 zu 69 Stimmen bei 17 Enthaltungen zu.
Auf Ende September 2017 hatte die EU ihre Quotenregelung, die Exportlimiten sowie die Mindestpreise aufgehoben. Seither sind die Zuckerpreise zusammengebrochen, noch deutlicher als befürchtet.
Das führt in der Schweiz zu Problemen, denn der Schweizer Zuckerpreis ist mit dem EU-Preis eng verbunden. Die Schweiz verlangt für Importzucker aus der EU nur einen Zoll von 50 Franken pro Tonne, während die EU ihrerseits 419 Euro verlangt. Dies und die kurzen Transportwege machen den Schweizer Markt für die EU-Exporteure sehr attraktiv, was zu grossem Druck auf den Schweizer Zucker führt.
Die Schweizer Zucker AG mit ihren Fabriken in Aarberg und Frauenfeld sowie die Zuckerrüben-Produzenten fürchten deshalb längerfristig das Ende für die Schweizer Zuckerproduktion. Bereits ist die Anbaubereitschaft der Bauern deutlich gesunken, so dass die Fabrik in Frauenfeld zur Auslastung deutsche Rüben importieren muss.
Das Geschäft geht noch in den Ständerat. Dort hatte die vorberatende Kommission die Initiative abgelehnt.
Mehr zum Thema im LID-Artikel "Schweizer Zucker vor dem Aus" vom 23. Februar 2018.
