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Pflanzenschutzmittel: So wenig wie möglich, so viel wie nötig
21.06.2017 – (lid.ch) – Um den Anforderungen der Abnehmer und Konsumenten gerecht zu werden, kommen Schweizer Bauern nicht um den gezielten Einsatz von Pflanzenschutzmittel herum. An einer Medieninformation in Ins informierte der Schweizer Bauernverband (SBV) zusammen mit der Landwirtschaftlichen Organisation Seeland (LOS) über aktuelle Massnahmen.
Abnehmer wie auch Konsumenten haben hohe Anforderungen an die Produktqualität. So ist etwa ein Apfel mit einem Schorffleck oder eine Kartoffel mit Drahtwurmlöchern unverkäuflich. Um die gewünschte Qualität zu erreichen und die Ernte zu sichern, kommen viele Bauern trotz vorbeugenden Massnahmen nicht um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln herum.
Pflanzenschutzmittel sind teuer, können bei falscher Anwendung die Umwelt gefährden und verunsichern bei Rückständen die Konsumenten. Demzufolge hat die Landwirtschaft ein grosses Interesse daran, die Anwendung zu minimieren und optimieren.
Aber ohne Pflanzenschutzmittel gingen die Erträge um 20 bis 40 Prozent zurück, betonte der Präsident des Schweizer Bauernverbandes Markus Ritter. In Jahren mit hohem Krankheitsdruck könne es gar bei einzelnen Kulturen zu Totalausfällen kommen.
In den letzten Jahren hat sich viel getan, unter anderem mit natürlichen Alternativen statt synthetischen Mitteln oder präzisen Düsen mit GPS-Technologie. Damit sind aber nicht alle Probleme gelöst und es kommen immer wieder neue Herausforderungen auf die Landwirtschaft zu.
Um sich im eigenen Interesse zu verbessern, setzt die Landwirtschaft auf den Aktionsplan Pflanzenschutzmittel des Bundes, der diesen Sommer vom Bundesrat verabschiedet werden soll. Dieser soll messbare Ziele vorgeben, konkrete Massnahmen festlegen und Indikatoren zur Überprüfung der Zielerreichung definieren. Die Risiken zu reduzieren, die sich durch den Einsatz von Pflanzenschutzmittel ergeben, sei wichtig und richtig, heisst es beim Schweizer Bauernverband.
Hingegen nicht zielführend seien die beiden Initiativen "Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide" und "Sauberes Wasser für alle". Die Initiativen seien zwar gut gemeint, gefährdeten aber die Schweizer Landwirtschaft, sagte SBV-Präsident Markus Ritter.
Bilder zur MK finden Sie auf Flickr.
Weitere Informationen zum Thema werden Sie am Freitag im Mediendienst finden.
