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SBV übt heftige Kritik an Avenir Suisse
07.09.2018 – (lid.ch) – Der Schweizer Bauernverband hält das heute veröffentlichte Avenir-Suisse-Papier zur künftigen Agrarpolitik für absurd und unsinnig.
Das Papier strotze vor absurden Behauptungen und unsinnigen Vorschlägen, schreibt der SBV in einer Medienmitteilung. Bereits der erste Satz zeige, dass "die unnötige Denkfabrik nicht mal so weit denken könne wie ein Erstklässler."
Als Zahlenakrobatik bezeichnet der SBV die Aussagen von Avenir Suisse, wonach die Schweizer Landwirtschaft pro Jahr Kosten von 20 Milliarden Franken verursache.
Hauptkritik von Avenir Suisse ist, dass die Landwirtschaft in der Schweiz zu wenig wettbewerbsfähig sei. Dies sei eine alte Leier, so der Bauernverband.
Dass sich die Schweizer Landwirtschaft in einem teuren Kostenumfeld bewege, ihre Produktion nicht einfach ins Ausland verlagern könne, die Direktzahlungen an zahlreiche Umwelt- und Tierwohlauflagen gebunden seien, der Wert der Landschaft für den Tourismus und dass die Schweizer so wenig ihres verfügbaren Geldes für Lebensmittel ausgeben müssten wie niemand sonst auf der Welt sie Avenir Suisse keine Silbe wert, heisst es weiter.
Die Schweizerische Vereinigung für eine starken Agrar- und Lebensmittelhandel bezeichnet die Ideen von Avenir Suisse als veraltet und vom dogmatischen Ideal des Freihandels geprägt. Die Sals fordert Avenir Suisse dazu auf, Lösungen zu unterbreiten, die zur Nachhaltigkeit der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft beitragen. Alles was Avenir Suisse dazu einfalle, sei die Abschaffung der Schweizer Landwirtschaft.
Anders sieht es Vision Landwirtschaft. Die Organisation bezeichnet es als Verdienst von Avenir Suisse, erstmals eine umfassende und detaillierte Übersicht über die direkten und indirekten volkswirtschaftlichen Kosten der Schweizer Landwirtschaft geschaffen zu haben. Es lasse sich aber über viele Zahlen im Bericht streiten. Auch wenn die volkswirtschaftlichen Kosten nur die Hälfte der 20 Milliarden betrügen, so sei das im Verhältnis zu den seit Jahrzehnten verfehlten Zielen enorm hoch und zeige Reformbedarf auf.
