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VKMB kritisiert Blochers Olma-Rede
08.10.2004 – Die Kleinbauernvereinigung VKMB kritisiert die Rede von Bundesrat Christoph Blocher zur Olma-Eröffnung scharf. „Ärger als Stammtischler um Mitternacht“ habe Blocher gegen Agrarbürokratismus gewütet.
(lid) – Die Kleinbauernvereinigung VKMB kritisiert die Rede von Bundesrat Christoph Blocher zur Olma-Eröffnung scharf. „Ärger als Stammtischler um Mitternacht“ habe Blocher gegen Agrarbürokratismus gewütet, schreibt Herbert Karch, Geschäftsführer der VKMB, in einem Communiqué vom 8. Oktober. Blocher hatte in St. Gallen kritisiert, die heutige Agrarpolitik sei eine erzieherische Sozialgesetzgebung mit Umweltschutz, Naturerhaltung und einem Wildwuchs bürokratischer Kontrollen. Hinter Blochers „Bratwurst-Populismus“ stecke eine gefährliche Strategie, die man ernst nehmen müsse, heisst es weiter. Blocher habe nur vordergründig bürokratischen und ökologischen Wildwuchs kritisiert und damit Anliegen der Bauern aufgenommen. In Wahrheit sei seine Rede „eine vorgezogene Grabrede auf die Landwirtschaft als Bundesaufgabe“ gewesen. Denn Blocher wisse genau, dass bei der Wirtschaft die Agrarausgaben bereits auf der Abschussliste stünden. Economiesuisse betreibe eine Kampagne für WTO-Liberalisierung, die Bauernopfer verlangt. Blocher müsse deshalb nur noch mit Stimmungsmache gegen Ökosozialismus die politische Linke gegen den Agrarkredit von 14 Milliarden Franken aufbringen. Dann könnten reiche Familien wie die Blochers mit Steuersenkungen liebäugeln. „All den Bäuerinnen und Bauern, die dem Volkstribun bisher gerne an den Lippen hingen, sollten die Augen jetzt aufgehen“, schreibt die VKMB.
