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Wertvolle Landschaften unter Siedlungsdruck
17.09.2004 – In der Schweiz ist es insgesamt nicht gelungen, wertvolle Landschaften vor dem Nutzungsdruck des Menschen zu schützen. Die Wirkung des Bundesinventars BLN ist gering, wie aus der jüngsten Ausgabe der "Umweltstatistik Schweiz" hervorgeht.
(lid) - In der Schweiz ist es insgesamt nicht gelungen, wertvolle Landschaften vor dem Nutzungsdruck des Menschen zu schützen. Die Wirkung des Bundesinventars BLN ist gering, wie aus der jüngsten Ausgabe der "Umweltstatistik Schweiz" hervorgeht. Vier Fünftel der Gäste nennen laut Mitteilung des Bundesamtes für Statistik (BFS) die Landschaft als Motiv für Ferien in der Schweiz. Weil die Bevölkerung immer mehr Raum beanspruche, gehe immer mehr von der landschaftlichen Vielfalt verloren. Jede Sekunde nehme die Siedlungsfläche um knapp einen Quadratmeter zu. Um diesem Trend entgegen zu wirken, sind in der Schweiz rund 20 Prozent der Landesfläche durch das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) geschützt. Weitere 2 Prozent der Landschaft - Nationalpark, Auen, Flachmoore, Amphibienlaichgebiete - stehen unter strengem Schutz. Vor allem das BLN mit seinen grosszügig ausgeschiedenen Flächen entfalte indessen nur eine geringe Schutzwirkung, heisst es in der am Donnerstag, 16. September veröffentlichten "Umweltstatistik Schweiz" des BFS. Mit über 10 Prozent hätten die Siedlungsflächen innerhalb des BLN im Zeitraum von 1983 bis 1995 nicht weniger zugenommen als ausserhalb. Es sei nicht gelungen, mit dem BLN wertvolle Landschaften vor dem Nutzungsdruck des Menschen zu schützen, schreibt das BFS. Das hinter den BLN steckende Konzept müsse deshalb überdacht, der Vollzug mit klaren Bestimmungen verstärkt werden.
