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Zu wenig Schweizer Zucker
30.11.2018 – (lid.ch) – In den Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld werden dieses Jahr nur 1,26 Millionen Tonnen Zuckerrüben verarbeitet. Das ist die tiefste Menge seit über 10 Jahren. Entsprechend fällt die Produktion von Schweizer Zucker tief aus. Durch Import-Rüben konnte die Gesamtproduktion auf dem Niveau der schwächeren der letzten Jahre gehalten werden.
Aus den schätzungsweise 1,26 Millionen Tonnen Rüben werden rund 195'000 Tonnen Schweizer Zucker gewonnen. Zu wenig, um die Nachfrage zu decken. "Wir produzieren gesamthaft mit Bio- und Importrüben knapp 220'000 Tonnen Zucker, was im Bereich der letzten schwachen Jahre 2013, 2015 und 2016 liegt", sagt Guido Stäger, CEO der Schweizer Zucker AG, gegenüber dem LID. Um den Schweizer Markt zu versorgen, würden 260'000 Tonnen benötigt. Es werden deshalb bedeutende Importe von Zucker und Dicksaft nötig werden.
Laut Stäger ist für die tiefe Rübenproduktion unter anderem die Trockenheit und Krankheitsbefalls verantwortlich. Die 1,26 Millionen Tonnen Zuckerrüben markieren den tiefsten Wert seit 2006 als nur 1,24 Millionen Tonnen in die Fabriken geliefert wurden.
"Die Anbaubereitschaft dürfte weiter sinken, die schlechte Ernte und die vielen Krankheitsprobleme drücken auf die Motivation der Pflanzer", fürchtet Guido Stäger. Heute stimmte der Bundesrat einer Erhöhung der Einzelkulturbeiträge von 1'800 auf 2'100 Franken pro Hektar und einem Mindestzoll auf Zucker zu. Die befristete Massnahme gilt von Anfang nächsten Jahres bis 2021. Das Paket helfe sicher, die Anbaubereitschaft zu stabilisieren, weil dann über 3 Jahre stabile Rübenpreise zugesagt werden könnten, so Stäger.
Ein Kurz-Interview mit Guido Stäger finden Sie im aktuellen Mediendienst
