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3'000 Tonnen Butter werden exportiert
07.05.2010 – (lid) – Der Vorstand der Branchenorganisation (BO) Milch hat am 6. Mai beschlossen, 3'000 Tonnen Butter verbilligt zu exportieren.
Das entspricht dem Fettgehalt einer Milchmenge von 64 Millionen Kilogramm Milch. Die entstehenden Kosten von 15 Millionen Franken würden gleichmässig und nach dem Verursacherprinzip auf die Marktakteure verteilt, heisst es in einer Medienmitteilung.
Von den 15 Mio. Franken werden 11 Mio. von den regionalen Milchhändlern, den Produzenten-Organisationen und Produzenten-Milchverwerter-Organisationen während drei Monaten auf der vermarkteten Silomilch eingezogen. Dabei müssen 80 Prozent des Geldes auf Zusatzmengen abgezogen werden und 20 Prozent auf den ursprünglichen Lieferrechten. Die Käsereimilchproduzenten leisten einen Beitrag von 4 Mio. Franken.
Die Aktion soll die letzte ihrer Art sein. Bereits im 2009 wurde im grossen Stil Butter abgeräumt, damals noch mit 14 Mio. aus der Bundeskasse. Künftig seien die Unternehmen über ihr Milchbeschaffungsmodell selber für die Butterbilanz zuständig, schreibt die BO Milch. Die ursprünglich beschlossene Abräumung einer bestimmten Milchmenge als Butter und Milchpulver wurde von der BO Milch fallengelassen.
Die Organisation der Schweizer Milchproduzenten (SMP) zeigt sich befriedigt darüber, dass ihre Forderungen Wirkung gezeigt hätten. Mit der Massnahme werde der Milchfettmarkt entlastet, Preisdruck werde weggenommen. Damit werde der Weg frei, um am international steigenden Preisniveau für Milchprodukte zu partizipieren. Man erwarte, dass die Milchhändler die Kosten der Marktentlastung verursachergerecht auf die ihnen angeschlossenen Milchproduzenten verteilten.
Auch beim Nordwestschweizer Milchverband MIBA beurteilt man den Entscheid positiv. Es seien nun konkrete Entlastungen im Milchmarkt zu erwarten, sagte MIBA-Geschäftsführer Christophe Eggenschwiler gegenüber dem LID, die MIBA werde in der BO Milch bleiben. An ihrer Delegiertenversammlung vom 27. April hatte die MIBA entschieden, keine Mitgliederbeiträge an die BO Milch mehr zu bezahlen, wenn nicht griffige Massnahmen entschieden und umgesetzt würden.
