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Milchbauern erhöhen Druck auf BO Milch
21.04.2010 – (lid) – Derzeit ist mehr Milch auf dem Markt als konsumiert wird. Das drückt die Preise. Zu spüren bekommen dies vor allem die Bauern, welche ihrerseits nun den Druck auf die Branchenorganisation Milch erhöhen. Diese solle endlich handeln.
Erreichen will das der Dachverband der Schweizer Milchproduzenten (SMP) mittels einer Resolution, welche die Delegierten an deren Frühjahrsversammlung vom 21. April mit grossem Mehr gutgeheissen haben. Darin fordern die Milchbauern die Branchenorganisation Milch (BO Milch) auf, bis im Mai 62 Mio. kg vom Markt zu nehmen und zu exportieren. Diese Massnahme zur Preisstabilisierung wurde von der BO Milch bereits vor Wochen beschlossen, aber von Marktakteuren bislang nicht umgesetzt. "Bislang wurde kein einziges Kilo abgeräumt", sagte SMP-Direktor Albert Rösti. Er spricht denn auch von einem Vollzugsdefizit bei der BO Milch, das dringend behoben werden müsse. Denn: Die Leidtragen seien die Bauern, die die Zeche zu zahlen hätten. Überhaupt sei die wirtschaftliche Situation der Bauern düster: Das Arbeitseinkommen sei rückläufig, der Preiskampf werde äusserst hart geführt und oft betrage der Stundenlohn weniger als 10 Franken.
Nebst der sofortigen Abräumung verlangen die Bauern die Kürzung der Vertragsmenge um 7 auf 93 Prozent, was einer Reduktion von 42'000 Tonnen Milch entspricht. Diese Massnahme soll bis Ende Juli umgesetzt werden.
