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Pflanzenschutzmittel: Bauernverband fordert Anpassungen am Aktionsplan
26.10.2016 – (lid.ch) – Der Schweizer Bauernverband begrüsst den Aktionsplan des Bundes in den Grundzügen, fordert aber Korrekturen. Eine Lenkungsabgabe wird abgelehnt.
Der Schweizer Bauernverband (SBV) unterstützt das Ziel des Bundes, mit einem Aktionsplan die Risiken von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. Es sei den Bauernfamilien ein wichtiges Anliegen, dass negative Umweltauswirkungen, die sich aus Einsatz von Pflanzenschutzmittel ergeben können, so gering wie möglich bleiben, heisst es in der Stellungnahme.
Der SBV fordert, dass im Aktionsplan auch nichtlandwirtschaftliche Bereiche miteinbezogen werden. Auch in der Bauwirtschaft, in der Lebensmittelindustrie, in Privatgärten und bei Gleisanlagen kämen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz. Auch diese Quellen trügen zur Belastung der Gewässer bei, betont der SBV.
Kritisiert wird, dass viele Bereiche im Aktionsplan vage formuliert seien und Interpretationsspielraum offenliessen. "Die Risiken müssen klar definiert, die Ziele messbar formuliert und die Massnahmen zielgerichtet eingesetzt werden", heisst es weiter. Ziele dürften nicht politisch motiviert sein, sondern müssten wissenschaftlich begründet sein.
Eine Lenkungsabgabe auf Pestiziden lehnt der SBV kategorisch ab. Ihre Wirkung sei gering und sie erhöhe die Gefahr für Resistenzen stark. Gefordert wird, dass Handel, Verarbeitung und Konsumenten miteinbezogen werden. "Neue Risiken, die sich aus einem verminderten Schutz der Kulturen ergeben, müssen auf alle Schultern verteilt werden und dürfen nicht bei der Landwirtschaft alleine haften bleiben", heisst es weiter.
Der SBV mahnt, dass der Aktionsplan nicht dahin führen dürfe, dass Kulturen aufgegeben werden, weil Behandlungsmöglichkeiten fehlten. Auch dürfe die Nahrungsmittelproduktion nicht beeinträchtigt werden, weil sonst die Importe zunehmen und damit die Risiken der Pflanzenschutzmittel exportiert würden.
