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Zehn Prozent der Molkereimilch in die Abräumung
23.04.2010 – (lid) - Der Vorstand der Branchenorganisation Milch fasste am 22. April den Grundsatzentscheid, dass zehn Prozent der eingelieferten Molkereimilch von Anfang Mai bis Ende Juli vom Markt genommen und exportiert werden müssen.
Der Konsens dafür wurde in einer chaotischen Sitzung mühsam erkämpft. „Wenn wir nicht jetzt etwas machen, dann machen wir nie mehr etwas”, sagt Markus Zemp, Präsident der Branchenorganisation, gegenber dem LID. Dann gehe die Preisspirale im Milchmarkt unerbittlich nach unten.
Die Verantwortung für die Abräumung liegt bei den Verwertern, die Basis dafür sind die Regeln, die vom Bundesrat für allgemeinverbindlich erklärt wurden. Das heisst, Mengen, die gegenüber dem Vorjahr zusätzlich unter Vertrag genommen werden, müssen 80 Prozent der abgeräumten Milch ausmachen, die restlichen Mengen 20 Prozent.
Für die Schweizer Milchproduzenten (SMP) geht der Grundsatzentscheid in die richtige Richtung. Die Anliegen der SMP-Resolution seien eingeflossen, sagt SMP-Sprecher Christoph Grosjean-Sommer. Mit der Abräumung von 10 Prozent der Molkereimilch habe man die von der SMP seit langem geforderte Senkung des Milchmengenindexes auf 93 Prozent im Grundsatz zugestimmt.
Wie genau die zehn Prozent Molkereimilch auf die einzelnen Verwerter verteilt werden sollen, wird eine Arbeitsgruppe bis zum 6. Mai entscheiden müssen. Die Arbeitsgruppe, die noch gebildet werden muss, wird von BO Milch-Präsident Zemp geführt werden und je vier Vertreter von Produzenten und Verarbeitern umfassen.
